In der französischen Hauptstadt sowie in mehreren anderen französischen Städten wurden Fahrverbote verhängt. Abwechselnd dürfen Fahrzeuge mit geraden und ungeraden Nummern in der Stadt selbst und in den umliegenden Gemeinden nicht fahren. Lokales französisches Fernsehen zeigt pausenlos Bilder des Eiffelturms der nur noch durch einen milchig gelben Schleier zu sehen ist und die Umweltorganisationen freuen sich. Kraftfahrervereinigungen protestieren lautstark, aber das will niemand mehr hören.
http://derstandard.at/1392688376299/Fahrverbote-in-Paris-wegen-Feinstaub-Belastung
Nur Elektrofahrzeuge, Gasfahrzeuge (ja auch LNG) und Hybridfahrzeuge dürfen immer fahren. Vor allem die Elektro- und die Gasfahrzeuge erzeugen ja bekannterweise keinen Feinstaub und der ist auch der Grund für diese Fahrverbote.
Nach all den Umweltzonen in Deutschland und etlichen anderen ähnlichen Maßnahmen in Norwegen ist das nun der nächste Schlag der Bürger gegen die immer schlimmere Belastung durch diese hochgiftige Substanz. Und es wird bei Gott nicht die Letzte sein. In Norwegen wird schon seit einiger Zeit mit lokalen Fahrverboten für Dieselfahrzeuge experimentiert und auch die deutschen Umweltzonen machen deutschen Frächtern das Leben immer schwerer.
Aber warum gerade Fahrverbote? Wir alle kennen die Statistiken über die Feinstaubproduktion. Verkehr scheint nicht gerade als der größte Gesamtverursacher auf. Das stimmt, aber die Verbrennung von Diesel und Benzin produziert mit Abstand die gefährlichsten aller Partikel.
Warum ist das so?
Die meisten kennen den Ausdruck Feinstaub. Die meisten wissen auch, dass dieser nicht sehr gut für uns ist. Weniger bekannt ist, dass Feinstaub sich in mehrere verschiedene Gattungen unterteilt, von denen einige fast schon harmlos und andere zu den stärksten Giften zählen die der Mensch kennt. Während man Pollen ganz beruhigt einatmen kann (außer man ist Allergiker), genügen schon wenige Mikrogramm gewisser Substanzen um einen groß gewachsenen Mann auf der Stelle zu töten.
Oberflächlich kann man groben Feinstaub von ultra-feinem Feinstaub unterscheiden. Allgemein wird gesagt, dass Partikel von 10 Mikrometern (ein Mikrometer ist ein tausendstel Millimeter) oder größer zum Feinstaub, während jene unter 2,5 Mikrometern zum Ultra-Feinstaub gehören. Die Unterscheidung ist wichtig, weil unter 2,5 Mikrometern die Partikelgröße für die Abgasmessungen nicht mehr relevant ist.
Paradoxerweise wird die Situation mit der Einführung neuer und sauberer Dieselmotoren noch einmal schlimmer, weil sich die offiziellen Messungen um den ultra-feinen Staub gar nicht kümmern. Der meiste und gefährlichste Feinstaub entsteht im 10 – 100 Nanometer-bereich und da sind wir sehr weit unter dem Partikel-Grenzwert von 2500 Nanometern oder 2,5 Mikrometern. Die gängigen Messgeräte können die feineren Partikel noch nicht einmal messen, weil diese nur die Rauchtrübung der Luft erfassen und ultra-feine Partikel Aerosole sind die die Luft nicht trüben.
Diese ultra-kleinen Partikel sind allerdings extrem gefährlich, einerseits weil sie alle Verteidigungssysteme des Körpers einfach umgehen und so schnell und mühelos alle Zellen unseres Körpers erreichen, und andererseits auch weil sie neben Krebs noch eine ganze Anzahl anderer schwerer Krankheiten wie Asthma, Gehirnschlag, Herzinfarkt oder Alzheimer auslösen verschlimmern oder gar auslösen. Wie genau das geht wird in Folgeartikeln näher beschrieben.
Jetzt könnte man sehr schnell sagen, dass es zu Benzin und Diesel keine Alternative gibt – zumindest keine leistbare. Wir alle wissen, dass das nicht stimmt. CNG (also Methangas unter Druck) ist eine, bei kleineren Fahrzeugen und Lieferwagen, sehr ausgereifte und etablierte Lösung. Für alles was ein wenig größer ist (Lkws, Busse oder schweres Gerät) gibt es LNG (also super-kaltes und deswegen flüssiges Methangas ohne Druck).
Wie ich schon unzählige Male geschrieben hatte – die Tage des Dieselmotors sind gezählt. Und auch jene des Benziners. Wir eröffnen eine neue Ära des Transports auf jeder Ebene und LNG wird einer der Superstars sein. Vor allem weil es so sauber verbrennt und weil es auch so sicher und technisch ausgereift ist. Vergessen wir nicht, dass mancherorts bereits seit Jahrzehnten mit LNG gefahren wird.
Und damit gehören sowohl die Feinstaub Thematik und die Schwefeloxide (erinnert sich noch wer an den sauren Regen?) endgültig der Vergangenheit an und mit ein wenig Arbeit an Biogas- sowie Stickoxid-Eliminierung kriegen wir das CNG/LNG Vehikel auch noch Emissions-frei. Ja, Sie lesen richtig. Ein Fahrzeug das sich tankt und fährt wie alles was Sie bis dato kannten wird auf einmal Emissions-frei.
Sie fragen sicher – aber das kommt doch alles zu einem Preis. Wahrscheinlich sind die Fahrzeuge so teuer, dass sie keiner zahlen kann. Nicht mehr. Die extrem komplexe Filtertechnik (die nebenbei gar nicht funktioniert, aber dazu mehr in einem anderen Artikel) hat beim Diesel eben auch ihren Preis und die Gas-Vehikel sind nur deswegen teurer weil sie in extrem kleinen Serien gebaut werden.
Mit größeren Serien geht auch der Preis runter. Langsam schließt sich die Schere und nicht mehr lang, dann ist der Gaswagen auch in der Anschaffung ein billigeres Fahrzeug. In der Haltung ist er es heute schon.
Desweiteren ist der Treibstoff deutlich billiger. Hoch-reines LNG in Österreich verflüssigt, muss nicht mehr kosten als Diesel und langfristig wird es wohl billiger. Wie es in den USA heute schon der Fall ist.
Und vergesst nicht – mit einem Gasfahrzeug seht Ihr das nächste Fahrverbot ganz locker. Vielleicht genießt Ihr es gar, weil dann nicht mehr so viele Autos unterwegs sind und Ihr weniger Staus habt und auch das hat seinen Preis, aber das ist eine andere Story.